Gebrauchtwagenkauf: 10 nützliche Tipps für Laien
Der Wertverlust von Neuwagen im ersten Jahr kann weit mehr als 25 % des Kaufpreises ausmachen. Daher lohnt sich der Blick auch auf die gebrauchten Fahrzeuge am Markt. Wer dort jedoch einen guten Deal machen möchte, muss auf die Details beim Autokauf achten. Denn schnell kann sich das vermeintliche Schnäppchen kurz darauf als Kostenfalle entpuppen. Mit diesen 10 hilfreichen Tipps vermeiden Sie als Laie beim Autokauf vorhersehbare Probleme.
Tipp 1: Prüfen Sie immer die Geschichte des Kfz
Das Serviceheft, alte Werkstattrechnungen mit notiertem Kilometerstand, TÜV-Gutachten oder Kaufverträge können laut mobile.de wertvolle Hinweise auf versteckte Mängel oder manipulierte Dokumente enthalten. Werfen Sie einen Blick auf die Unterschriften, die verwendeten Schreibgeräte oder nicht verblasste alte Eintragungen. Stimmen diese immer überein, könnte ein Indiz auf Unregelmäßigkeiten vorliegen.
Tipp 2: Kilometerzahl anhand der Abnutzung erkennen
Mussten früher noch die Tachos mit viel Aufwand manuell manipuliert werden, haben es Betrüger heute dank moderner Elektronik in den Fahrzeugen einfacher. Für den Laien wie auch den Profi sind verfälschte Kilometerlaufzahlen nicht mehr zu erkennen. Hinweise auf einen höheren Kilometerstand als angegeben sind beispielsweise abgenutzte Sitzbezüge, glatte Pedale oder ein abgegriffenes Lenkrad bzw. entsprechende Spuren am Schalthebel.
Tipp 3: Den Motorraum begutachten
Ein erster Blick unter die Motorhaube verrät bereits vieles. Ist er äußerst sauber, wurde kürzlich eine Motorwäsche durchgeführt. Tritt am Getriebe, der Ölwanne oder den Bremsen bzw. den Stoßdämpfern Öl aus, sollte dies ein Warnsignal sein.
Tipp 4: Nach Rost suchen
Mit den Jahren macht sich an jedem Fahrzeug auch das Problem Rost bemerkbar, ganz besonders nach einem Unfallschaden. Ein Blick unter die Karosse, auf den Kofferraumboden, auf die Schweller und unter die Innenverkleidung des Fußraumes verraten verborgene Mängel.
Tipp 5: Ist der Lack ab?
Gebrauchtwagen sollten generell bei hellem Tageslicht im Freien genauer unter die Lupe genommen werden. Dabei fallen Lackschäden, Farbunterschiede bzw. zu große Spaltmaße an den Türen und zwischen den Karosserieteilen am besten auf.
Tipp 6: Warnleuchten prüfen
Leuchten nach dem Starten die Warnleuchten im Armaturenbrett auf und erlöschen nicht sofort wieder, ist dies in der Tat ein sprichwörtliches Warnsignal.
Tipp 7: Die Funktionen im Innenraum unter die Lupe nehmen
Auch wenn es aufwendig erscheint: Prüfen Sie jede Funktion im Innenraum. Beginnen Sie bei den Scheibenwischern, fahren Sie mit dem Blinkern, den elektrischen Fensterhebern usw. fort. Legen Sie Wert darauf, dass selbstverständliches Zubehör wie Wagenheber, Reserverad bzw. das Handbuch vorhanden sind.
Tipp 8: Probefahren
Fahren Sie immer selbst den Wagen probe. Belasten Sie ihn dabei merklich. Bei den Beanspruchungen des starken Bremsens, scharf in die Kurve gehen oder dem schnellen Beschleunigen zeigen sich oft versteckte Mängel. Wählen Sie die Strecke mit Bedacht. Integrieren Sie sowohl Stadt- als auch Überland- bzw. Autobahnverkehr.
Tipp 9: Ziehen Sie im Zweifelsfall einen Gutachter zurate
Wer sich beim Gebrauchtwagenkauf unsicher ist, sollte immer einen Sachverständigen hinzuziehen. So bieten beispielsweise die Dekra oder der TÜV entsprechende Gutachten an. Die Überprüfung durch den Gutachter stellt besonders bei preisintensiven Wagen eine lohnenswerte Investition dar.
Tipp 10: Kaufvertrag
Lassen Sie sich im Kaufvertrag alle zugesagten Eigenschaften, wie Unfallfreiheit, Kilometerzahl, Import-Kfz oä. schriftlich bestätigen. Nehmen Sie außerdem hochwertige Ausstattungen wie Rückfahrkamera, Soundsysteme oder Alu-Felgen in den Kaufvertrag mit auf.